Kusch, Männersachen

Günter Kusch (Hg.), Männersachen, Vandenhoeck & Ruprecht 2019

 

Der Herausgeber, Pfarrer Günter Kusch, arbeitet als Referent für Männerarbeit im Amt für Gemeindedienst (afg) und als Landesgeschäftsführer der Evangelischen Männerarbeit in Bayern. In dem Buch werden 15 bewährte Ideen für die Männerarbeit in Kirchengemeinden, die ganz unterschiedliche Dimensionen ansprechen, vorgestellt. Sie reichen von sportlichen Angeboten, bei denen Männer an ihre Grenzen kommen, bis zu einer Verbindung von Biographiearbeit und Handwerk.

Viele Gemeinden bieten nach der Meinung des Autors Angebote mit Betreuungscharakter, aber wenig Mitmachräume. Um Männer anzusprechen, müssen sich die Angebote an den Lebenslagen orientieren. In welchen Sozialräumen sind sie anzutreffen? Dazu liefert das Buch verschiedene Ansätze:

Männergottesdienste: Zuerst wird in jedem Kapitel eine Art Reportage aus der Vorbereitungsgruppe beschrieben. Dies dient wohl dazu, dass man sich das Format auch bildlich vorstellen kann. Daneben gibt es Tipps zur Umsetzung sowie weitere Tipps zur Durchführung. Im Kapitel Männerpalaver wird zunächst das Format beschrieben: Zusammensitzen, hören, was andere übers Mannsein denken, gemeinsam Fragen stellen und nach Antworten suchen. Ideen zur Umsetzung eines Männerpalavers, Vorschläge für Themen sowie Literaturhinweise runden das Kapitel ab. Und so geht es weiter. Im Kapitel Erlebnispädagogik geht es dann auch um die Intention des Formates: Beim Klettern setzen wir uns mit Grenzen auseinander, nicht nur mit den körperlichen. Dazu gibt es dann Beispiele aus der Praxis und Literaturhinweise. Weitere Kapitel behandeln die Themen Männerkochkurs,
Pilgern, Vater-Kind Wochenende, Trommelbau Kurs, Visionssuche, Motorsägekurs, Bier brauen. Immer gibt es auch Praxistipps zur Umsetzung und weiterführende Hilfen. Neu war für mich das Thema Männerrüstzeit. Männerrüstzeit bedeutet Auftanken, zur Ruhe kommen, das Leben reflektieren. Daneben wird der Ablauf eines Wochenendes mit unterschiedlichen Themen beschrieben.
Mountainbiken. Interessant fand ich auch das Sargbauseminar sowie die Beschreibung der Initiierung von Männertreffs.

Zum Schluss des Buches werden in verschiedenen Aufsätzen noch Erkenntnisse und Ergebnisse formuliert. Demnach brauchen Männer eine eigene Theologie. Männerwelt und Kirchenwelt sind oft verschiedene Bereiche. Benötigt wird die Ermöglichung einer Begegnung auf Augenhöhe.

Man merkt dem Buch an, dass es aus der Praxis für die Praxis geschrieben ist. Das Buch bietet viele bekannte, aber auch Entdeckens werte Angebote für die kirchliche Männerarbeit. Die Hinweise zur Durchführung der Angebote und Literaturhinweise machen die verschiedenen Formate sehr gut umsetzbar. Empfehlenswert.

Jürgen Döllmann

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