Freiheit – Sehnsucht bewahren
Was haben die führenden Männer Judas eigentlich über ihren Gott gedacht? Sie verachten sein Wort und verspotten seine Propheten. Also ich kann das verstehen, dass hätte ich mir auch nicht bieten lassen. Das war meine erste Reaktion auf den Text aus den Chroniken. Eine harte, aber notwendige Strafe für ein ungehorsames Volk. Es hat unter Tränen gelernt.
Und heute? Nein, natürlich ist Corona keine Strafe Gottes. Und auch kein anderes Übel, dass unser Leben auf diesem Planeten immer wieder gefährdet. Weder der Tsunami, der vor 10 Jahren das Atomkraftwerk in Fukushima zerstörte noch der Klimawandel.
Unser Fluch heute ist, dass wir wissen, warum all diese Sachen passieren. Wir wissen, dass das Kühlsystem im Atomkraftwerk in Fukushima versagt hat, eine menschliche Konstruktion. Und wir wissen, dass unsere Lebensweise, die durch die Nutzung fossiler Brennstoffe im wahrsten Sinne befeuert wurde, zu der Erderwärmung geführt hat, die uns jetzt von der Gletscherschmelze bis zur Ausweitung der Dürrezonen solche Probleme bereitet.
Ich habe in den letzten Tagen alte Platten gehört. Das Live Album “bess demnähx“ der Kölner Band BAP beginnt mit dem Titel: Wenn Et Bedde Sich Lohne Däät. Und die Textzeile: „Mir sinn all zosamme om Kreuzwääsch, Etwa do, wo mer et dritte Mohl fällt, et dritte Mohl fällt“ hat mich nach über 35 Jahren wieder betroffen gemacht. Damals ging es u.a. um die Gefahren der atomaren Aufrüstung. Heute höre ich die Zeile und denke an den Klimawandel.
Spricht Gott heute vielleicht so mit mir, um mich auf die Entweihung seines Hauses aufmerksam zu machen?
Ob sich das Beten lohnt wird in dem Lied nicht geklärt. Meine heutige Interpretation ist vielmehr, dass sich alles lohnt, um Leid zu lindern, auch das Beten. Und, dass wir selbst es sind, die wir in Freiheit auch Verantwortung tragen. Schließlich spüren wir die Konsequenzen, so wie Juden seinerzeit im Exil.
Dr. Thomas Simon
Ein Hinweis zum Ersatzangebot für die Klostertage für Männer bei den Benediktinern auf dem Jakobsberg
Lebendigkeit und ihre Quellen.
Online-Auszeit zu den Fastenimpulsen für Männer 2021
(Wochenende Palmsonntag 26.-28.23.2021)
Was macht uns lebendig? Wie können wir Lebendigkeit entwickeln?
Auch wenn nun schon im 2. Jahr das Klosterwochenende im Rahmen der Fastenimpulse wg Corona nicht stattfinden kann: Die Fragen nach unserer Lebendigkeit bleiben. Und sind vielleicht gerade in diesen Corona-Zeiten bedeutsamer geworden.
Deshalb mache ich (Hans Prömper) nun in 2021 das Angebot, das Wochenende in diesem Jahr online über Zoom anzubieten. Ich glaube nämlich und habe die Erfahrung gemacht, dass das Internet kein schlechter Ersatz ist, wenn leibhafte Präsenz nicht geht.
Die Atmosphäre des Klosters Jakobsberg können wir nicht ersetzen oder nachbilden. Aber die Gespräche, die Selbstbesinnung und der brüderliche Austausch untereinander – das geht online. Und dies kann auch mit Elementen von Exerzitien bzw. Auszeit verbunden werden. Und klösterliche Gebetszeiten könnten wir auch online hineinholen.
Dies sind die Elemente meines Online-Angebots:
- Gesprächsrunden mit anderen Männern zu den Themen: Erfahrungen mit Corona, Erfahrungen mit der eigenen Lebendigkeit und ihren Quellen, Entwicklung von Resilienz und Spiritualität über die Lebensspanne, … und dies im Resonanzraum der Gruppe als unterstützendes und aktivierendes Element
- Angeleitete Eigenzeiten mit Selbsterkundungen zu Fragen eigener Lebendigkeit und ihrer Quellen
- Angeleitete Spazier-/Entdeckungsgänge und achtsame Naturerfahrungen (draußen) zu aktuellen Lebensfragen und Aspekten eigener Spiritualität (wir sitzen also nicht nur vor dem Bildschirm!!)
- Möglichkeit zu themenbezogenen Untergruppen (über Zoom: Breakout-Session, bei Bedarf)
- Impulse für Geist und Seele: Gedichte und Gebete, Bilder und Musik, vielleicht auch gemeinsames Sprechen und Singen, stille Zeiten
- Möglichkeit der Online-Teilnahme an den Stundengebeten in einer Benediktiner-Abtei (über Internet/Streaming)
- Anderes kann noch dazu kommen, wenn wir unsere Kreativität laufen lassen.
- Pausen bzw. Zeiten ohne Internet gibt es selbstverständlich auch!
Zu den technischen Voraussetzungen: Nötig sind ein Laptop oder PC mit Kamera und Lautsprecher, sowie Internetzugang. (Einwahl über das Smartphone geht auch, ist aber auf Dauer anstrengender.) Den Umgang mit der Zoom-Software kann ich erklären. Nach meinen Erfahrungen mit reinen Online-Seminaren an der Universität des 3. Lebensalters in Frankfurt, mit Männergruppen, Tagungen und Projekten über das Internet kann ich wirklich versprechen: Langweilig wird es nicht, Nähe und Bezogenheit sind möglich, Emotionen können die Kommunikation auch online tragen.
Soweit jemand zur Zoom-Technik oder sonst unsicher ist: Ich stehe gerne für Beratung und Klärung zur Verfügung, bitte über E-Mail an proemper@em.uni-frankfurt.de Kontakt mit mir aufnehmen.
Leitung: Dr. Hans Prömper
Termin: Freitag 26.2.21 17:00 Uhr bis Sonntag, 28.3.21 13:00 Uhr.
Ort: Online über Zoom (keine extra Kosten; Link zur Einwahl wird zugeschickt)
Teilnahmebeitrag: 20€
Max. Teilnahmezahl: 20 (dann können alle noch auf dem Bildschirm gesehen werden).
Anmeldung bitte möglichst rasch, optimal bis zum 14.3.21 über die Erwachsenenseelsorge im Bistum Mainz: ews-anmeldung@bistum-mainz.de
Veranstalter: Bischöfliches Ordinariat Mainz, Referat Erwachsenenseelsorge
Veranstaltungsnummer: 21EWS008
Anmeldung: Bischöfliches Ordinariat, Referat Erwachsenenseelsorge, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz
E-Mail: ews-anmeldung@bistum-mainz.de
Telefon: 06131 253264
Fax: 06131 253586