Schumacher, Männer Spagat

Hajo Schumacher, Männer Spagat
Wie wir mit Offenheit, Respekt und Leidenschaft die alten Rollen überwinden
Eichborn Verlag (Köln) 2018

Der Journalist und Autor ( auf dem Titelbild für meinen Geschmack etwas anbiedernd in Anzug und Pumps abgebildet) legt hier ein persönliches Buch über das Thema vor. Zunächst beschreibt er seine Intention für das Thema: Die alten Rezepte von Männlichkeit sind erledigt, die neuen noch unscharf. Daher sehnt sich der Autor nach einem offenen, ehrlichen Gespräch, bei dem alle Beteiligten ihre Bedürfnisse formulieren, Grenzen ziehen und Respekt bewahren. Dazu werden drei Dinge postuliert:  erstes Prinzip: Raus aus dem Gegeneinander, hinauf auf gemeinsames Tun.; zweites Prinzip: Wie kann eine renovierte Männlichkeit aussehen? Drittes Prinzip: Ehrlichkeit.

Hajo Schumacher formuliert dann aus seinem persönlichen Erleben: Vor dem Blick nach innen habe ich mich immer gefürchtet. Mein Zuhause war das Außen. Aber wer die eigenen Gefühle und deren Ursachen lesen kann und will, wer seine Bedürfnisse wahrnimmt und befriedigt, wird seine Seele gesund halten und den Körper dazu.

Und wie weiter?
Als Mann hat der Autor das Ziel für Männer Gesprächsfähigkeit, mit mir, mit Frau, mit allen. Denn was bleibt von mir, wenn die Macht- und Statussymbole auf einmal ihre Bedeutung verlieren? Habituelle Geschlechteraggression soll durch Verständnis ersetzt werden.

Als Fazit kommt es für den Autor In Zukunft vor allem auf Respekt an, nicht auf Herkunft oder Geschlecht.
Mit einem positiven, selbstkritischen Männerbild hat das nicht viel zu tun. Denn Schumacher reproduziert meiner Meinung nach unbewusst teilweise genau das, worüber er eigentlich aufklären will.
Eine offene und sehr direkte Sprache mit einer klaren einfachen Botschaft, allerdings vermisse ich den Tiefgang zu dem Thema.

Jürgen Döllmann

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