Herausforderung Islam

Herausforderung Islam

Christliche Annäherungen

Klaus von Stosch, Schöningh 2016

Der Autor, Theologe und Hochschullehrer in Paderborn fragt nach einer Möglichkeit den Islam zu verstehen. Dazu arbeitet er in seinem Buch interessante Fragestellungen auf: Der Koran  – ein Wort Gottes auch für Christen?, Glauben wir an denselben Gott?, Muhammed – ein Prophet auch für Christen? Was wir Christen von Muslimen lernen können.

Es geht also um die Unterschiede zwischen dem Islam und dem Christentum. Der Autor versucht zu zeigen, dass Unterschiede eine Bereicherung für das Christentum darstellen können und das Verschiedenheit Anlässe für Lernprozesse bieten können. Der Autor beschreibt zunächst in drei Kapiteln die Komplexe Koran, die Person Muhammad und das muslimische Gottesbild. Danach geht es in drei weiteren Kapiteln um das islamische Recht, Menschenbild und die Gewaltproblematik. Abschließend geht es um eine Reflexion über das Verhältnis Christentum und Islam.

Der Autor sieht die christliche Theologie dazu aufgerufen, ehrlich herauszufinden, ob und unter welchen Bedingungen sie den muslimischen Glauben würdigen kann, ohne ihre eigenen Wahrheiten zu verraten. Wie und unter welchen Umständen kann beispielsweise die Rezitation des Korans auch aus christlicher Sicht als Wort Gottes verstanden werden, und können auch Christen in Muhammed einen Menschen sehen, der in den Spuren der Propheten wandelt? Das vorliegende Buch will genau das leisten: Eine christliche Würdigung des Islams, die gerade die Verschiedenheit beider Religionen als Wert zu entdecken vermag. Es möchte so zu einer Begegnung mit dem Islam einladen, die nicht nur Verstehen, sondern Liebe will – einer Begegnung, die uns hilft, uns selbst im Anderen neu zu entdecken und tiefer zu verstehen.

Der Autor kommt denn auch zu dem Fazit, das es noch viele nicht ausgeschöpfte Möglichkeiten der Begegnung miteinander und mit Gott darauf warten erkundet zu werden. Das Buch mit einem helfenden Sach- und Personenregister ist sicherlich eine Einladung dazu.

Jürgen Döllmann

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