Theunert, Co-Feminismus.

Cover Theunert - klenMarkus Theunert, Co-Feminismus. Wie Emanzipation sabotieren – und was Frauen davon haben. Verlag Hans Huber. 2013. ISBN 978-3-456-85280-5. 216 Seiten.

 

Das Buch ist eine geschlechterpolitische Streitschrift. Den Streitgegenstand bringt Theunert ohne lange  Umwege mit einer provokanten These zu Beginn auf den Punkt: Es ist „die unheilige Allianz zwischen gönnerhaften Männern und benachteiligungsfixierten Frauen“  (S.11), die wirkliche Geschlechtergerechtigkeit sabotiert. Für Theunert ist diese Allianz der heimliche Motor von Gleichstellungspolitik. Sie wirkt im Verborgenen, unter der Hand, nicht auf den ersten Blick zu erkennen. So wird er nicht müde, diese Allianz auf dem Hintergrund seiner Erfahrungen in der Schweizer Gleichstellungspolitik zu beschreiben. Nein, eigentlich ist das zu schwach ausgedrückt, er versucht sie vielmehr in ihrem Treiben zu entlarven und zu sezieren. Und betont dabei immer wieder, wie eine engagierte Männerpolitik diese Allianz bedroht.  Hier kommt er mit seiner Person ins Spiel. Und so ist das Buch auch ein persönlicher Rechenschaftsbericht über sein gleichstellungs- und männerpolitisches Engagement, das eigene Kränkungen und Verwundungen nicht ausspart. Ist das Buch also  „idealistisch oder narzisstisch? Mutig oder übermütig? Mächtig und ohnmächtig? Klug oder ungeschickt? Weise oder unreif?“ (S.208). Eine Antwort darauf gibt Theunert nicht, kann sie vielleicht auch nicht geben.  Eines ist das Buch jedoch bestimmt: ein engagierter, authentischer männerpolitischer Zwischenruf in Sachen Geschlechtergerechtigkeit.

 

Andreas Ruffing

 

 

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