Mich bewegt unsere beängstigend verrückte Welt. Verrückt, weil sich Werte und Sicherheiten verschieben. Verrückt, weil immer öfter Verrückte die Politik und die Wirtschaft prägen. Ganz ehrlich: Ich habe mehr Angst als früher. Angeblich kommen wir Männer besonders schlecht mit Situationen klar, wo wir NICHTS ändern können. Könnte ich was ändern? Als Christ. Als Einzelner. Ich. Wir. Nein, ich habe keine billige Lösung. Aber ich habe einen Verdacht.
Ich habe den Verdacht, dass ich mich durch einen verklärten Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte täuschen lasse. Wann war es denn weniger verrückt oder beängstigend? Jede Generation vor uns war von mehreren Kriegen betroffen. Pest und Krankheiten. Jede Familie verliert über Jahrtausende im Schnitt mindestens ein Kind. Dürre oder Fluten zerstören deinen ganzen Ertrag, die Mehrheit weiß jedes Jahr im Herbst nicht, wie sie den Winter überstehen werden. Verrückte Fürsten oder Könige tyrannisieren. Bis vor 150 Jahren wäre ich spätestens mit 25 Jahren gestorben, da hatte ich nämlich eine Blinddarmentzündung – verrückt, oder?
Anstatt wie früher 12-14 Stunden auf dem Feld zu schuften, haben wir „Freizeit“, in der wir uns aus aller Welt Kriege, Messer-Attacken, Krankheitsbilder und verrückte Persönlichkeiten in unsere warme Wohnstube auf einen unsere vielen Bildschirme holen. Gut gesättigt, mit Geld auf dem Konto, aber leider mit der Angst dieser Bilder tief in unserer Seele.
Wie wäre es mit Umparken im Kopf? Und einem bewussten Reduzieren all der beängstigenden Bilder und Nachrichten? (Fußball ist ok). Wie wäre es, mit Sinngebung für all die Infos und Bilder, indem ich dafür bete? Wie wäre es mit „ich mache einen Unterschied“: Ich will als „neuer Mensch in Christus“ für Versöhnung stehen (vgl. 1. Korinther 15, 7+8). Ich will barmherzig handeln, statt Amerika first oder Deutsche zuerst rufen. Ich will Hoffnung ausstrahlen. So machen viele kleine Christen wie du und ich diese Welt ein bisschen weniger beängstigend. Ich hoffe.
Stefan Pahl
Foto: von Guddanti über Pixabay
