Adventimpuls 2. Advent

Mit meinem Sohn Friedrich, der schwerst-mehrfachbehindert ist, bin ich viel unterwegs, um zu Kliniken zu fahren und Therapien wahrzunehmen. Nicht nur die Fahrten, auch die langen Wartezeiten bis wir behandelt werden sind Zeiträume, in denen ich mit meinem Schicksal hadere und mich ärgere, dass ich die Zeit nicht für meinen Beruf verwenden kann, ich kein Geld verdiene um meine Familie abzusichern.

In diesem Moment bin ich oft verzweifelt. Doch manchmal geschieht es, dass mein Sohn in solchen Situationen seine Hand auf meinen Arm legt, als wolle er mir sagen, dass alles in Ordnung sei und alles gut wird. Und so vergesse ich das Wartezimmer um mich herum und meine Zweifel und Sorgen um das Morgen und merke, dass mein Platz hier ist, bei ihm, der nicht spricht und völlig hilflos ist; dafür aber jeden Tag im Hier und Jetzt lebt, was mir nicht gelingt. Denn dort wo er und seine Liebe ist bin ich zu Hause, denn Glück ist da wo Liebe ist.

Florian Jaenicke

 

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