Modler, Das Arroganz-Prinzip.

Peter Modler, Das Arroganz-Prinzip. So haben Frauen mehr Erfolg im Beruf. Krüger Verlag, Frankfurt 2009. ISBN: 978-3-8105-1294-9. 240 Seiten.

 

Müssen, Männer dieses Buch lesen? Nein, es ist ja explizit für Frauen geschrieben, speziell für weibliche Führungskräfte. Soweit Männer es trotzdem lesen: Sie erleben einen kurzweiligen Blick in den „Rückspiegel“ ihres eigenen Verhaltens im Beruf. Es ist ein Blick auf Männer aus der Sicht von Frauen, verstärkt durch Einsichten eines Mannes, der weibliche Führungskräfte coacht. Peter Modler ist in der Männerszene kein Unbekannter, stammen von ihm doch die Männergebete “Für Wanderer und Krieger” im Herder Verlag. In seiner Arbeit als selbständiger Unternehmensberater und Fortbildner für Führungskräfte entwickelte Peter Modler – von Haus aus gelernter Zimmermann und promovierter katholischer Theologe – das “Arroganz-Training®” für Frauen. Beide Herkünfte, Baustelle wie Kirche, sind spezielle Männerwelten, wo jeweils bestimmte Männerspiele gespielt werden.

In den Arroganz-Trainings und in diesem Buch lernen nun Frauen solche Denk- und Verhaltensmuster von Männern kennen und wie damit umzugehen ist. Für mich als Mann war es eine kurzweilige Lektüre, lernte ich dadurch doch manches kennen, was Männern sonst

performativ gelingt, was sie aber explizit nicht reflektieren müssen; es gehört eben zum unbewussten Habitus. Es geht also um „Revierverhalten“ von Männern, um Männersprache und Frauensprache, um Titel und Machtsymbole (in Umgangsdeutsch: Dienstwagen, Gehalt, Bürogröße, …), aber auch Körperhaltung, Outfit und berufliches Rollenbewusstsein; vor allem aber um kontextuelle und nonverbale Kommunikation unter Männern. Meint: Gesten, Berührungen, Lachen, Position im Raum, Sitzen oder Stehen, Modulation und Lautstärke, und emotionales Reden. Modler unterscheidet High-Talk (rational-begründend-intellek-tuell), Small-Talk (verbal, aber nicht-intellektuell) und Move-Talk (nonverbal, oft körperbezogen), welche – und das sei das Geheimnis der Macht – in aufsteigender Reihung überzeugen! Klingt vielleicht merkwürdig, dass der Small-Talk den High-Talk „schlägt“ und erst recht der Move-Talk überlegen und „überzeugend“ sei. Aber es scheint zu funktionieren. Bei Peter Modler lernen jedenfalls Frauen, wie sie Männer mit deren eigenen Mitteln „schlagen“ können bzw. sich in männlichen Rollenfeldern erfolgreich bewegen können.

Es eignet sich aber für Väter als Geschenk an ihre Töchter: denn dass diese Erfolg haben und ihren Weg im Beruf gehen, das wollen ja wohl alle Väter – oder!?!

 

Hans Prömper

 

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